Hier siehst du ein Bild von August, als er etwa 17 Jahre alt war.
Porträt August Macke um 1904, Fotografie, Münster,
LWL-Museum für Kunst und Kultur , Macke-Archiv

August Macke August Robert Ludwig Macke wurde 1887 im Sauerland geboren. Er hatte nicht lange Zeit für seine Kunst, da er mit 27 Jahren als Soldat im Krieg starb. Als typischer „Macke“ gelten heute fröhliche Bilder voller Licht und mit leuchtenden Farben.zeichnete als Kind sehr viel. Seitdem er zwölf Jahre alt war, griff er auch immer häufiger zur Farbe. Heute ist er berühmt für seine leuchtend bunten Bilder. Durch seine Briefe und die Beschreibungen seiner Freunde kannst du ihn und seine Kunst kennenlernen. 

„Ihr müsst es euch nicht als eigentliche Arbeit vorstellen, sondern als ein sehr geniales Faulenzen …“

schrieb August über sein Kunststudium an seine Mutter und Schwester.

Quelle: Brief von August Macke vom 1.12.1904, in: August Macke, Briefe an Elisabeth, hrsg. von Werner Frese und Ernst-Gerhard Güse, München, 1987, S.35.
 

August konzentrierte sich ganz auf die Flöte, während er entspannt im Gras saß.

August Macke Flöte spielend
um 1904, Fotografie,
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Die Kunst fiel ihm leicht. Die Schule hatte August im Vergleich dazu nicht so viel Spaß gemacht. Er brach sie ab, um mit 16 Jahren erst an der Kunstakademie und dann an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf zu studieren.

Durch seine Briefe und die Beschreibungen seiner Freunde kannst du ihn und seine Kunst kennenlernen.

Best friends forever: Hans Thuar

Hans ThuarHans Thuar wurde wie sein Freund August 1887 geboren. Seine Tochter Gisela heiratete später Augusts Sohn Wolfgang. Hans hat viele Landschaften gemalt. In Bonn sind heute eine Straße und ein Kunstpreis nach ihm benannt. und August waren Freunde fürs Leben. Dabei begann ihre Freundschaft gar nicht so freundlich: Die Nachbarsjungen zankten sich bei ihrem ersten Treffen. Es war Ostern und der 10-jährige August machte absichtlich die bemalten Eier von Hans kaputt, woraufhin dieser ihn mit den noch weichen Eierresten beschmierte. Danach lachten sie und machten ab sofort alles zusammen.

Hans war 16 Jahre alt, 
als August ihn gemalt hat. 

August Macke
Porträt Hans Thuar, 1903, Gouache auf Papier, KUNSTMUSEUM BONN
Schenkung aus Privatbesitz.

Hans war elf Jahre alt, als er einen sehr schweren Unfall mit einer Straßenbahn hatte. Seine Beine konnten nicht gerettet werden. Er war so traurig als er im Krankenhaus lag.

„Und dann kam August. August kam fast täglich. Das erste Mal weinte er und machte dann über meine verlorenen Beine ein paar dreckige Witze, … August allein war es, der mich wieder hoffen machte – er zeichnete und malte mit meinem Aquarellkasten, … er überschlug sich mit Erfindungen und brachte mir die wunderschöne Welt, wie sie draußen war und in unseren Phantasien lebte, an mein Krankenbett.“

berichtete Hans später. Durch das gemeinsame Malen entwickelte sich bei beiden der Wunsch, Künstler zu werden.

Quelle: Thuar, Hans: Erinnerungen an August Macke, Brief an Wolfgang Macke, Ramersdorf, Dezember 1936. Ediert und veröffentlicht von Andreas Pohlmann. In: Hans Thuar – August Macke. Schriftenreihe Verein August Macke Haus Bonn, Nr.2. Bonn 1992, S.78–81.

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Quelle: Thuar, Hans: Erinnerungen an August Macke, Brief an Wolfgang Macke, Ramersdorf, Dezember 1936. Ediert und veröffentlicht von Andreas Pohlmann. In: Hans Thuar – August Macke. Schriftenreihe Verein August Macke Haus Bonn, Nr.2. Bonn 1992, S. 27–90, 1992, S. 38 bzw. 73.

Die beiden Freunde malten eine ähnliche Landschaft. Kannst du erkennen, wer welches Bild gemalt hat? Was ist gleich, was ist anders?

(i) August Macke, Landschaft mit Kirche und Weg, 1911, Öl auf Leinwand, Repro aus: August Macke und die frühe Moderne in Europa, Ausst.-Kat. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, 18.11.2001–17.2.2002; Kunstmuseum Bonn, 14.3.–2.6.2002, hrsg. von Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Ostfildern 2001, S. 169

(i) Hans Thuar, Messdorf (Duisdorf), 1911, Öl auf Leinwand, KUNSTMUSEUM BONN, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, © Reni Hansen - ARTOTHEK

(i) August Macke, Landschaft mit Kirche und Weg, 1911, Öl auf Leinwand, Repro aus: August Macke und die frühe Moderne in Europa, Ausst.-Kat. Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, 18.11.2001–17.2.2002; Kunstmuseum Bonn, 14.3.–2.6.2002, hrsg. von Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Ostfildern 2001, S. 169

(i) Hans Thuar, Messdorf (Duisdorf), 1911, Öl auf Leinwand, KUNSTMUSEUM BONN, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, © Reni Hansen - ARTOTHEK

Nach­dem August mit seiner Familie von Köln nach Bonn zog, schrieben die beiden sich oft. In einem Brief berich­tete August be­gei­stert von Elisabeth Gerhardt, in die er verknallt war:

„Hans ich ha­be ein Glück: das ist un­glaub­lich. Ich kann Dir das al­les nicht be­schrei­ben …“

Quelle: August Macke: Brief an Hans Thuar, Dezember 1903, in: August Macke, Briefe an Elisabeth, hrsg. von Werner Frese und Ernst-Gerhard Güse, München, 1987, S. 27–28. 

Wer beobachtet wen? August seine
große Liebe beim Malen oder Elisabeth ihn?

Total verliebt:
Elisabeth GerhardtElisabeth Gerhardt (1888–1978) wuchs in Bonn auf. Ihr Vater besaß eine Fabrik. Sie sprach mehrere Sprachen und war musikalisch. Elisabeth interessierte sich sehr für Mode und liebte Hüte. Sie wollte immer Schriftstellerin werden und begann ihr Leben mit August für die beiden Söhne aufzuschreiben. Dieses Buch ist heute eine der schönsten Erinnerungen an August.

August nann­​​​​​​​​​te Elisabeth Gerhardt „Mein zwei­tes Ich“. Mit ihr konn­te er alle Ge­dan­ken und Ideen tei­len. Sie wur­de sein wich­tig­stes Mo­dell: es gibt mehr als 200 Por­​​​​​​​träts von ihr.

Elisabeth und August Macke am Thunersee

Elisabeth und August Macke am Thunersee, Herbst 1913, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

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Stimme Frau (Elisabeth)

Audio-Quelle: Erdmann-Macke, Elisabeth, Erinnerungen an August Macke, Frankfurt am Main 1987, S. 41f.

Elisabeth wurde schnell zu Augusts Lieblingsmodell. Hier ist sie zweimal zu sehen.

Elisabeth wurde schnell zu Augusts Lieblingsmodell. Hier ist sie zweimal zu sehen.
August Macke, Skizzenbuch Nr. 1 D, S. 21 recto, Brustbild Elisabeth Gerhardt im Dreiviertelprofil und Elisabeth Gerhardt, Halbfigur im Profil, 1906, Tusche, Tinte und Bleistift auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

Nachdem August ihren Bruder porträtiert hatte, bat er Elisabeth, ihm Modell zu sitzen. Elisabeth schrieb über ihr erstes Gespräch mit ihrem späteren Mann:

„Anfangs war das Zeichnen wohl nicht die Hauptsache; es ging nicht allzuschnell; dagegen floß die Unter­hal­tung wie ein Strom, …“

Quelle:
Erdmann-Macke, Elisabeth, Erinnerungen an August Macke, Frankfurt am Main 1987, S. 43.

August Macke, Skizzenbuch Nr. 1 B, S. 10 verso: Hund Bobbi, liegend, von vorn / Kopf und Rücken eines Hundes im Profil / Bobbi, liegend, mit angebissenem Apfel (?), Sommer 1907, Bleistift auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

August Macke, Skizzenbuch Nr. 1 B, S. 33 verso: Hund Bobbi mit Hut und Kleid, Sommer 1907, Bleistift auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

August Macke, Skizzenbuch Nr. 1 B, S. 11 recto: Hund Bobbi, sitzend, von der Seite / Bobbi, stehend, mit Apfel / Bobbi, sitzend, von vorn / Oberkörper einer Frau, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

August Macke, Skizzenbuch Nr. 44, S. 55: Hund, „Wolf“ im Garten liegend, 1912, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

August mochte nicht nur Elisabeth, sondern auch ihren Hund Bobbi. Auch er findet sich mehrfach in seinem Skizzenbuch …

… einmal sogar mit Hut und Kleid.

Eine Zauberhafte Liebesgeschichte

August und Elisabeth mit Sohn Walter auf einer Wiese sitzend

August und Elisabeth mit Sohn Walter auf einer Wiese sitzend, 1912, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Elisabeth Gerhardt mit Hut

Elisabeth Gerhardt mit Hut, 1906, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Elisabeth und August heirateten im Oktober 1909. August verdiente wenig mit der Kunst, aber sie konnten von dem Geld leben, das Elisabeth von ihrem Vater geerbt hatte. Sie bekamen zwei Söhne: Walter und Wolfgang.

Alle lachen: Elisabeth mit den beiden Söhnen Walter und Wolfgang.

Elisabeth mit Walter und Wolfgang, ohne Jahr, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Hinter dieser schönen Tür
Träumt ein junger Mann / von dir
Des Abends ist das / Wetter schlecht.
Des Morgens aber gerade recht.
Die Landschaft scheint / mir wunderschön 
Drum will er einmal malen gehen.

Beim Koffer findet er den Brief
Wovon er träumte als er schlief
Verliebte sich darin / sehr tief
Und lachte sich dabei / halb schief.

August Macke, Brief aus Kandern an Elisabeth Gerhardt mit Federzeichnung, vor dem 20. April 1907, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

August beobachtete die Menschen für seine Bilder genau. Manche Motive tauchen öfter auf, wie die Frau mit dem kleinen Jungen an der Hand.

August malte gern Spaziergänger. Ihre Gesichter erkennt man meist nicht, denn es ging ihm mehr um die Stimmung.

August Macke, 
Sonniger Weg, 1913, Öl auf Pappe, LWL-Museum für Kunst und Kultur, erworben 1986 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

Was meinst du? 
Sind das vielleicht Elisabeth und ihr Sohn Walter? Und guck dir die Farben an. Welche Jahreszeit hat August hier gemalt?

Welche Farben würdest 
du auswählen? 
Teste es gleich mal selbst!

Game 01
Farbspiele

Teamwork: 
Franz Marc

Franz Marc beschäftigte sich sehr 
mit Farben und Formen.

Franz Marc, 
Abstrakte Formen II, 1914, Öl auf Leinwand, LWL-Museum für Kunst und Kultur, erworben 1963 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

Im Januar 1910 entdeckte August in einer Galerie in München Tierbilder von Franz Marc.Franz Moritz Wilhelm Marc wurde 1880 geboren und gilt heute als einer der bedeutendsten deutschen Maler.
Er hatte die Gruppe „Der Blaue Reiter“ mitbegründet, in der Künstlerinnen und Künstler intensiv über Farbe, Ausdruck und Vereinfachungen von Motiven diskutierten. Er starb 1916 als Soldat im Krieg.
Er war so begeistert, dass er nach seiner Adresse fragte – und kurz danach auch schon an die Tür von seinem Atelier klopfte. Sie fanden sich sofort nett und schrieben sich regelmäßig, meistens über Kunst. Gibt es ein Thema, dass dich und deine Freundin oder deinen Freund immer wieder beschäftigt?

Franz hat seinen Hund Russi oft gemalt. Hier hat August die beiden gezeichnet. Ähm. Was macht der Hund denn da? 

August Macke, 
Skizzenbuch Nr. 7, S. 20, Franz Marc mit Russi, 1911, Bleistift und Kohlestift auf Papier, LWL-Museum für
Kunst und Kultur, Macke-Archiv, erworben 1975 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

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Audio-Quelle: Brief von Franz Marc an August Macke, Sindelsdorf, 9. Aug. 10, in: Franz Marc, August Macke, Briefwechsel, Köln 1964, S. 16-17.

Franz Marc malte nicht das Äußere eines Tieres, sondern fragte sich:

„Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Adler, ein Reh oder ein Hund?“

Franz Marc, Die großen blauen Pferde, 1911, Öl auf Leinwand, Sammlung Walker Art Center, Minneapolis, Geschenk der T.B. Walker Foundation, Gilbert M. Walker Fund, 1942
 

August Macke, Skizzenbuch Nr. 33, S. 36: Pferdegruppe, nach Franz Marc, 1910, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Franz Marc, Große blaue Pferde,
Walker Art Center, Minneapolis

August Macke, Skizzenbuch Nr. 33, S. 36: Pferdegruppe, nach Franz Marc, 1910, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Seine blauen Pferde stellten die Kunstwelt auf den Kopf …

… und waren auch für August eine wichtige Anregung.

Seine blauen Pferde stellten die Kunstwelt auf den Kopf …

… und waren auch für August eine wichtige Anregung.

„Dann malen wir's zusammen“

schrieb Franz an August über die Idee eines Wandbildes. Es zeigt das Paradies. Doch wer hat was gemalt?

Franz und August wollten in diesem Bild zeigen, wie der Mensch und die Natur friedlich zusammenleben können.

Franz Marc und August Macke, 
Paradies, 1912, Tempera, Öl, Putz auf Metall, 
LWL-Museum für Kunst und Kultur, erworben 1981 mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, Konservierung 2012 mit Unterstützung der Freunde des Museums

Kunsttransport

Das Wandbild entstand im Oktober 1912 in Bonn. Als das Haus 1980 umgebaut werden sollte, wurde das Bild in einer einmaligen Aktion mit dem Putz von der Wand abgelöst und nach Münster ins Museum gebracht.

Oh, là, là:
Robert DelauneyBiografie Robert Delaunay: Der Franzose Robert Victor Félix Delaunay (1885–1941) malte nicht nur, sondern schrieb viel über die Kunst. Seine Bilder sind abstrakt, das heißt sie zeigen nicht, wie ein Tier, Mensch oder Ding äußerlich aussieht. Es ging ihm eher um das Malen einer Idee. Seine Frau Sonia war ebenfalls Künstlerin.

Ein großes Vorbild für August war Robert Delaunay, dessen Bilder ganz anders waren als alles, was er kannte. „Fenster zur Stadt“ heißt dieses Gemälde von Robert, den er in Paris traf. Findest du ein berühmtes Bauwerk darin angedeutet?

Robert nahm den Blick aus dem Fenster 
auf die Stadt auseinander, als ob man durch 
ein Kaleidoskop, ein Prismenglas, guckt.

Robert Delaunay, 
Die Fenster zur Stadt (Les fenêtres sur la ville), 1912, Öl auf Leinwand, Essen, Folkwang Museum © Museum Folkwang Essen - ARTOTHEK

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Quellen:
Brief von Franz Marc an August Macke, Sindelsdorf, 9. Aug. 10, in: Franz Marc, August Macke, Briefwechsel, Köln 1964, S. 16–17.

Eigentlich war nur Franz Marc zum Abendessen bei dem Künstlerpaar Robert und Sonia Delaunay in Paris eingeladen, aber er nahm August einfach mit.

Sonia, Robert und Charles Delaunay

(i) Sonia, Robert und Charles
Delaunay, ohne Jahr, Fotografie,
LWL-Museum für Kunst
und Kultur, Macke-Archiv

„Heute waren wir bei Delaunay und Frau. Sehr nett! Haben einen Bubi.“

teilte August Elisabeth am 2.10.1912 begeistert mit. Das Künstlerpaar hatte genau wie er und Elisabeth einen kleinen Sohn. Die Männer verstanden sich gut – obwohl Robert kein Deutsch und August kaum Französisch sprach. Sie schrieben sich auch Briefe, oft über aktuelle Kunst, bei denen Sonia und Elisabeth übersetzten.

Die Ideen aus Paris setzte August in seiner eigenen Malerei um. Die leuchtenden Farben und das spiegelnde Glas fand er in Schaufenstern wieder. Eine Frau mit grüner Jacke und blauem Schirm beugt sich leicht vor. Glaubst du, sie entdeckt etwas, das ihr gefällt?

August Macke, 
Modegeschäft, 1913, Öl auf Leinwand, LWL-Museum für Kunst und Kultur, erworben 1981 mit
Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen

Hast du auch ein Auge für Details und findest die Frau in unserem nächsten Spiel wieder?

Game 02
Liebe Lisbeth

Zwischendurch blieben auch bei Augusts Werken nur noch Formen übrig, ohne einen genauen Gegenstand oder eine Figur zu zeigen. August malte abstrakt! 

Die inten­sive Beschäf­ti­gung mit Farbe und Form hat ihm bei neuen Wer­ken gehol­fen. Für seine Bild­-Ideen such­te er den Kon­takt zu ande­ren Künst­lern und reis­te mit fi­nan­ziel­ler Unter­stütz­ung von Elisabeths On­kel viel.

August Macke, 
Farbige Karos, 1913, Öl auf Holz, LWL-Museum für Kunst und Kultur, erworben 2008 mit Unterstützung der Freunde des Museums

Unterwegs zur Kunst:
Paul KleePaul Ernst Klee (1879–1940) war ein Maler und Grafiker, der in seinen Kunstwerken die verschiedenen Ideen der modernen Kunst aufnahm. Nach der Reise nach Tunesien mit August und Louis hatte er seinen großen Durchbruch als Künstler. und Louis MoillietLouis Moilliet (1880–1962) war ein Schweizer Maler und Glasmaler. Er kannte Paul bereits aus dem Gymnasium. August lernte er in Bern kennen, wo August und Elisabeth während der Hochzeitsreise in der Pension seiner Mutter wohnten.

Gemeinsam mit PaulPaul Ernst Klee (1879–1940) war ein Maler und Grafiker, der in seinen Kunstwerken die verschiedenen Ideen der modernen Kunst aufnahm. Nach der Reise nach Tunesien mit August und Louis hatte er seinen großen Durchbruch als Künstler.Paul Ernst Klee (1879–1940) war ein Maler und Grafiker, der in seinen Kunstwerken die verschiedenen Ideen der modernen Kunst aufnahm. Nach der Reise nach Tunesien mit August und Louis hatte er seinen großen Durchbruch als Künstler. und LouisLouis Moilliet (1880–1962) war ein Schweizer Maler und Glasmaler. Er kannte Paul bereits aus dem Gymnasium. August lernte er in Bern kennen, wo August und Elisabeth während der Hochzeitsreise in der Pension seiner Mutter wohnten.Louis Moilliet (1880–1962) war ein Schweizer Maler und Glasmaler. Er kannte Paul bereits aus dem Gymnasium. August lernte er in Bern kennen, wo August und Elisabeth während der Hochzeitsreise in der Pension seiner Mutter wohnten. reiste August 1914 nach Tunis. Sie schrieben Postkarten, Briefe und Paul auch Tagebuch. August hatte einen Fotoapparat dabei. Sie skizzierten und malten zudem unterwegs, sodass wir heute viele Erinnerungen an diese Reise haben.

August Macke, Händler mit Krügen, 1914, Aquarell auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur

Tunisreise

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Quelle:
Brief an Bernhard Koehler, Hilterfingen, 15.1.1914, in: August Macke, Briefe an Elisabeth, hrsg. von Werner Frese und Ernst-Gerhard Güse, München, 1987, S. 315f.

Klar wollte August nach Tunis. Elisabeth hatte ihm von einem Besuch dort vorgeschwärmt. Ein Problem waren jedoch die Reisekosten, die er nicht allein bezahlen konnte. Zum Glück gab Onkel Bernhard ihm 500 Mark, das war damals viel Geld.

„Fand dann noch bei meiner Rückkehr von Onkel Bernhard einen Brief, der sehr nett war und wo unten drunter so nebenbei steht, ob er mir wohl zu einer Tunisreise 500 M. beisteuern dürfe.“

August Macke, Brief an Sophie Gerhardt, 2.2.1914, LW-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Na, wer ist denn da zu faul zum Laufen?

August Macke (in Tunesien) auf einem Esel reitend, im Hintergrund Paul Klee, 1914, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Paul hatte Sand im Schuh.

Paul Klee, Fotoalbum Tunisreise 1914, Blatt 13 (Rückseite), Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Louis machte es sich auf Deck des Dampfschiffes gemütlich. In Tunesien übernahm er die Rolle des Gästeführers, weil er das Land schon kannte.

Louis Moillet auf dem Dampfschiff an Deck im Liegestuhl, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

August stand auf der Überfahrt von Frankreich nach Tunesien auf Deck des Dampfschiffs.

August Macke, stehend im Mantel auf dem Deck des Dampfschiffs "Carthage" während der Überfahrt nach Tunis, 1914, Fotoalbum Tunisreise, Blatt 5 (Vorderseite), Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Paul beschrieb in seinem Tagebuch, wie sie auf Eseln ritten und Quatsch machten.

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Audio-Quelle:
Die Tunisreise. Klee, Macke, Moilliet, Ausstellungskatalog Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, 12.12.1982-13.2.1983, hrsg. von Ernst-Gerhard Güse, Stuttgart 1982, S.49.

August malte das Hafenbild so, als ob man mitten in der Menschenmenge stehen würde.

August Macke, Tunesisches Hafenbild (Hafen in Tunis), 1914, Öl auf Leinwand, LWL-Museum für Kunst und Kultur

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Quelle: August in einem Brief an Elisabeth, 10. April 1914, in: August Macke, Briefe an Elisabeth, hrsg. von Werner Frese und Ernst-Gerhard Güse, München, 1987, S. 322.

Die Freunde waren nun also unter­wegs und be­gei­stert, wie das Licht die Farben verändert. Sie sind viel inten­siver. Als Nächstes kannst du den Farben hinter­her­jagen.

Game 03
Reise nach Tunis

„Die Farbe hat mich. … Sie hat mich für immer, ich weiss das. Das ist der glück­lich­en Stunde Sinn: ich und die Far­ben sind eins. Ich bin Maler,“

trug Paul seine Gedanken in sein Tagebuch ein.

Quelle: Paul Klee. Tagebücher 1898-1918. Hrsg. von Felix Klee, Köln 1957. S. 307.

Auch August war völlig begeistert. Vor allem von dem Licht in Nordafrika. Beim Aquarellieren musste er sich ziemlich beeilen, weil die Farben in der Hitze so schnell trockneten.

Die Sonne überstrahlt die kleine Szene am Meer.

August Macke, Landschaft bei Hammamet, 1914, Aquarell auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur

Mit wenigen Strichen malte August dieses Bild vom Hafen. Darin versteckt sich ein Esel. Hast du ihn sofort entdeckt?

Paul Klee, Hammamet mit der Moschee, 1914, Aquarell auf Papier, New York, Metropolitan Museum, © Liszt Collection — ARTOTHEK

August Macke, Kairouan III, 1914, Aquarell über Bleistift auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur

Paul Klee, Hammamet mit der Moschee, 1914, Aquarell auf Papier, New York, Metropolitan Museum, © Liszt Collection — ARTOTHEK

August Macke, Kairouan III, 1914, Aquarell über Bleistift auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur

„Die Stadt ist fabelhaft, am Meer gelegen, winklig und rechtwinklig und wieder winklig“, schrieb Paul Klee in sein Tagebuch über die Stadt Hammamet.

Guck mal, August teilte sein Bild der Stadt Kairouan auch in Felder ein. Es sieht ein bisschen so aus, als wäre es wie eine Collage zusammengeklebt.

„Die Stadt ist fabelhaft, am Meer gelegen, winklig und rechtwinklig und wieder winklig“, schrieb Paul Klee in sein Tagebuch über die Stadt Hammamet.

Guck mal, August teilte sein Bild der Stadt Kairouan auch in Felder ein. Es sieht ein bisschen so aus, als wäre es wie eine Collage zusammengeklebt.

Nur 14 Tage dauerte die Tour, in denen die Reisenden wie wild arbeiteten. Augusts Ergebnis waren 37 Aquarelle und viele Zeichnungen. Zuhause malte er wie Paul nach Skizzen und Fotos weiter.

Für die Kunstwelt ist dies ein Glück. Experten schwär­men heute, dass die Tunisreise ein Höhepunkt der modernen Kunst ist.

August Macke, Selbstbildnis, zeichnend, um 1909, Tusche auf Papier, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Leihgabe aus Privatbesitz

So wurde der Urlaub mit Freunden zu einer der bedeutendsten Reisen zur Kunst.

Elisabeth Gerhardt und August Macke (Detail), 1908, Fotografie, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Macke-Archiv

Zurück zuhause begann August sofort die gesammelten Skizzen und Aquarelle in Ölgemälden zu verarbeiten. Leider hatte er im Jahr 1914 nicht mehr viel Zeit zu malen: Als der erste Weltkrieg ausbrach, musste er, wie so viele andere, Soldat werden. 

 

Er starb noch im selben Jahr im Krieg.

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Entwickelt wurde dieses Kidditorial® von der Abteilung Kunstvermittlung des LWL-Museums für Kunst und Kultur unter der Leitung von Ingrid Fisch und Leonie Martens.